der mann, der mir genau erklärt, warum er nichts ernstes mit mir will. ich will gar nicht die wahrheit hören, sag ich ihm, ich will geschichten und komplimente. er guckt dann so vor sich hin.
der mann, der mir genau erklärt, warum er nichts ernstes mit mir will. ich will gar nicht die wahrheit hören, sag ich ihm, ich will geschichten und komplimente. er guckt dann so vor sich hin.
das meer der möglichkeiten, und dann keine insel finden. die partitur im kopf, und dann singt man immer nur kammerton a, den allerdings perfekt.
es ist gut, was du tust, es zahlt sich aus, worauf du verzichtest, deine haut ist nicht zu weich und dein weg ist in ordnung, du brauchst keine erfolge und zählst keine niederlagen, du bist unsichtbar, weil du das willst, deine müdigkeit ist vorübergehend und dein trotz ist nicht lächerlich, du stehst nicht auf verlorenem posten, du bist dir selbst genug, deine kraft ist stetig, du hast alles, was du brauchst.
well.
freier tag. (vorsicht, folgt ein reinster ich- + tmi-text.) ich hätte tun gewollt: einen oder zwei texte fertigschreiben, die ende der woche raus sollen. zuerst versucht, einen aus dem netz gezogenen film mit ein paar minuten gitarre in irgendein programm zu bringen, mit dem ich die frames nacheinander abklappern kann, um ein griffmuster zu verstehen aka abschreiben zu können, mit dem blatt vorm rechner. dabei gemerkt, dass ich das komplette final cut studio noch auf dem rechner habe, ein paar emma-filmchen mit fcs editieren gewollt, aber die modernen formate vom iphone können mit dem alten filmprogramm nicht gelesen werden, das m4p- dingens aus dem netz geht auch nicht auf. in die tiefen von cinema tools abtauchen gewollt, obwohl ich nicht mehr sehr genau weiß, wozu das programm eigentlich gut sein soll. irgendein plugin hindert mich daran, eine geraume weile nach dem plugin („powerplant“) gesucht, ohne zu wissen, ob es fehlt oder zuviel ist, aufgegeben – es gibt powerplants, das glaubt ihr nicht. mit handbrake eine weile lang gar lustig hin-und herformatiert, an die supere quick time pro version erinnert, die auch umformatieren kann, noch viel idiotensicherer, mit .avi (quicktime rechnet einem das um) ging es dann endlich, aber bei der nun miesen auflösung hätte es deutlich mehr vorhandene musikalische fähigkeiten gebraucht. es waren eh sehr, sehr viele frames für den restnachmittag. gleich weiter gesucht nach programmen im netz, die musike direkt auslesen können, ähnlich wie garageband das mit dem e-piano macht, das programm schreibt mit, was to-tal faszinierend ist, wie beim spielen die noten über den bildschirm rauschen, als wäre es nix, aber es macht das natürlich nicht nach gehör, sondern nach midi, das ist geheimnisfrei, eigentlich, fasziniert mich aber trotzdem. gibts bestimmt auch für e-gitarren. was gefunden, es ergibt aber mehrere seiten akkordsalat, das hilft mir nicht, weil der typ aus dem netz keine akkorde spielt, sondern nur so herumpickt. grade eben noch soundtrack pro aufgemacht, liegt auch auf der platte herum, wenn ich könnte, dann würde ich jetzt mich selbst unterlegen, mit schönen flauschigen loops, in soundtrack pro liegt ein irgendwo herausgeschnittenes gitarrenintro drin rum, es heißt „fred“ und kommt mir sehr bekannt vor, es liegt da seit 2005, in einem format, dessen dateiendung mit .step aufhört, da könnte ich jetzt gleich weiter.
ich mag an diesen programmen, die man erst erlernen muss, dass sie durch diese schwelle an den aufwand erinnern, den sie betreiben, die vielen tausend kommandozeilen, bis sie zu einem ergebnis kommen. ibm hat ja einen rechner gebaut, dessen kapazität an ein menschliches gehirn herankommt, aber der braucht ein akw als energiequelle, anders als wir. wobei der heißeste scheiss ja endlich nicht mehr nur die quantität, sondern die funktionsweise des hirns zum vorbild nimmt, ltd. data wartet schon. der digitale aufwand, der zum umrechnen eines bildes nötg ist, den braucht man ja auch nur, um ein bild umzurechnen, sonst ist der zu nix gut, und unsere axone können mehrere zehntausend verbindungen eingehen. muss ich den kids alles zeigen, wenn sie mal nicht wegkönnen.
wie angenehm besänftigend das problemlösen wirkt, mir gleich einen job mit konkreten, lösbaren problemen gewünscht. nachgedacht und gemerkt, dass ich heut keins meiner probleme gelöst habe, aber trotzdem sehr beschäftigt war. versucht, das umformatieren als metapher zu nutzen, ich bin leider nahezu perfekt eingepasst in mein umfeld und bin deshalb meiner größe sozusagen ausgeliefert, wodurch mein verbleiben im mittelmaß besiegelt wird. aber größe ist ja größtenteils antrieb, und den verbrauche ich schon für den alltag. naaa, lieber mich mit einem bisschen alkohol auf eine hinreichende konzentrationstiefe komprimieren. das waren tinnitus-sätze, gleichzeitig schrill und sperrig, mit tinnitus denken ist manchmal, also nur manchmal, wie eine lange spitze eisenstange durch ein sehr enges labyrinth navigieren müssen, ohne anstoßen.
jetzt wirds bald dunkel, und ich muss mit dem hund raus, weil ich ihr blinkerhalsband noch nicht wieder gefunden habe. leichter mißmut, weil ich zuwenig kann für all meine möglichkeiten, und weil ein programm das deutlicher zeigt als ein ungelesenes buch, für das lesenkönnen genügt.
vielleicht ist es auch nur mein sammlergen, und wer löscht schon programme, bloss weil der job vorbei ist? immer mal wieder mit einem kleinen rauschgefühl in der time machine durch die monate zurückgesaust, hin zu dem moment, als die mails noch nicht geschrieben waren und die bilder noch nicht gelöscht, die projekte noch nicht beerdigt. sentimental journeys. ich hätte wenig einzuwenden gegen zeitmaschinen.
puh. zuviel kaffee?
this song will help you when you’re old
this song will heat you when you’re cold
believe you when I don’t
this song will heal you from your soul
dieser eine song, der immer mal wieder aufhört oder leiser wird, oder es singt ihn jemand anders eine zeitlang, aber eigentlich ist er eingeschrieben und undeletable in all dem kram, der uns zum lachen bringt, obwohl wir nicht wollen, zum hinsehen und tiefer atmen und nicht mehr wissen, wie spät es ist, und dann sackt er wieder weg, tiefer in die nervenbahn, ins große netzwerk, baby, nie werd ich das im griff haben.
wie der hund sich enger an die wollpullis kuschelt, obwohl nicht mal schnee und kälte durch ihr fell kommen, oder ist es eine haltungsfrage? meine ruhe, dieser kleine extratick angekommensein, die kaschmirs sind warm und so weich, dass die finger kaum durchwollen zur substanz, sie wickeln dich nochmal ein, auch wenn das sonst keiner tut, denn der sommer ist durch, and you’re still not saved.
(oben: badly drawn boy, this song)
geträumt, ein baby bekommen zu haben. im traum darüber überrascht gewesen, habe den namen des babys immer wieder vergessen, was mir ein bisschen unangenehm war. dem baby sprechen beigebracht, ball, papa und mama, gefreut, dass es so einfach klappt. der papa war mein ex, er saß auf dem sofa und kümmerte sich gut um das baby. ein junge, es war schön, ihn zu halten. hoffe, es ist mein neues projekt, das ins leben will, und keine aufgabe ohne ende, wie in der eher materialistisch gestimmten internet-traumdeutung zu lesen.
männer auf meinem sofa. gemerkt, dass nur die serious men sich aufs sofa setzen, gesetzt haben, meine ich, die kurzen geschichten bleiben am tisch, ich habe aber auch seit 10 jahren keine unkurzen geschichten, und mein sofa ist wirklich eher sehr vintage. neulich ein foto von einer alten liebe wiedergefunden, wie er mit meinem grossen im arm auf dem sofa sitzt, vor 15 jahren, „so ist es“ gedacht, dazu tief drinnen laut und klingonisch die so-ist-es-arie geschmettert, in der hart erarbeiteten kurzversion, 5 sekunden und kein seufzer.
„es liegt nicht an dir“: grad bei reddit mehrere 1000 tatsächliche trennungsgründe durchsurft. immer das ernste in-die-augen-gucken, lieber mehr leichtigkeit in allen dingen. weil jungs, so toll seid ihr gar nicht.
2 wochen kinderfrei, kaum aus dem quark gekommen. erdbeerquark. die karls-erdbeeren sind die besten der stadt, reif, süß, intensiv, gibt es heut zum letzten mal, saisonende. die ganze zeit kaum sinnvolles gemacht, auch das handwerkszeug nicht allzu ergebnisorientiert angegangen, lieber ausgegangen. gemerkt, dass mein hirn vollkommen untrainiert ist, nichts zuende gedacht, man kann das denken endgültig verlernen, dann ist alles zu spät, mir vorgenommen, texte zu lernen, dann kann ich zumindest ein bisschen durch schöne oberflächen navigieren. ich weiß nichtmal, ob ich jetzt erholter bin, oder ob ohne die kids nicht doch zuviel struktur fehlt, das alte-hasen-dümpeln-syndrom* unter alleinerziehenden, wollte mir ja eigentlich einen irgendwie-gefährten suchen für die beiden wochen, aber es gab eine so riesige auswahl, da wollte ich mich nicht entscheiden. sopranos erste paar staffeln geguckt, bis mir das einfach abknallen zu langweilig wurde, schlachtensee. fingernägel, halten aber auch ohne kinder nicht allzulange. maniküren lassen: ich könnte mich dem luxus so anschmiegen, wenn ich reich wäre, glaube ich, alles unangenehme machen lassen, jemanden kommen lassen, infinitiv passiv als betriebsmodus* bis das bezahlen können das gehirn tapeziert hat, mit lilien, und der luxus auf ne yacht umgezogen ist.
umsonst gesehen, ich weiß nichtmal, ob ich den jetzt empfehlen soll oder nicht, ich mochte die berlinbilder, der ganze film ist in einem radius von vielleicht 2km um das kino herum entstanden, in dem ich ihn gesehen habe, er zeigt einen dieser nachmittage, die wir alle mal hatten in dem alter, die ich heute mit etwas zwischen langeweile und wehmut betrachte, weil die unsicherheit und losgelöstheit der protagonistin sie zu nichts neuem führen muss, außer in den nächsten tag. der sprung in eine rahmenhandlung „filmdreh“ am ende des films ist in seiner beliebigkeit auch ein schönes berlinbild. klug und dicht war die mutter-tochter beziehung, über die man nach den paar szenen alles zu wissen glaubte.
diese nachmittage, an denen ich stundenlang auf dem rad durch mauerberlin gefahren bin, ohne schatten oder ziel, noch ohne den fortlaufenden inneren comment aus design oder ach oder kritik, überhaupt ohne absichten. inzwischen gibt es ja rhabarberschorle, da lohnt es den versuch wieder.
berlin ist sehr heiß gerade, man mag nichtmal tanzen gehen, die luft ist im körper so warm wie draussen, bestes sommergefühl seit jahren. diffusion, osmose.*
es ist gar nicht so ein irrer gewinn fürs wohlbefinden, zeit für fingernägel zu haben, weil ich den lack nicht vermisse, wenn ich keine zeit dafür habe. alles wieder entfernt, liebe den geruch vom nagellackentferner.
morgen seh ich die kinder wieder und freue mich sehr auf sie. totally.
fast sechse, vielleicht doch mal packen? dicke kamera mit? nee, wozu, die neuen bilder legen sich auf die der alten jahrzehnte, da reicht die knipse, für die kids und freunde ist die auflösung nicht wichtig. jedenfalls bin ich ne weile am lago und ohne internet, kommen sie bitte wieder ende august!
*ich packe nämlich immer noch nicht, hier noch ein halbsatz, da noch eine metapher (ich liebe metaphern, im gegensatz zu den alk-leuten), der tinnitus sirrt so gemütlich, ich könnte wahrscheinlich ellenlange texte schreiben, eine elle internet sind zwei bildschirme hintereinander weg, wenn ich etwas anderes zu tun hätte.
ein vorteil des kinderhabens: dinge verschwinden, so dass man sie nachkaufen kann und sich dabei über die jahre deutlich nach oben verbessert. ich besitze im jahr 15 mit kindern einen sehr praktischen tesaroller, zu schwer für schultaschen, unwerfbar, und 3 haushaltsscheren pro zimmer. ähnlich sieht es mit anderen begehrten dingen aus, nur bei taschenmessern bin ich immer billiger geworden, damit die endlich mal keiner haben will, jetzt habe ich ein winziges mit blümchen, extra für mütter. dieses jahr versuche ich mich an der ultimativen haushaltstaschenlampe. wir haben über die jahre ca. ein dutzend davon verloren, weil sie von ausflügen nicht wiederkommen, hinter schränken steckenbleiben, keine ahnung, vielleicht haben wir irgendwo ein nest, dass die finsternis erleuchten könnte, würfe man batterien nach. nur die wirklich schlechten halten sich, wie die eine ohne batterien mit kurbel, die auch nach hektischem drehen nur leise glimmt. anstatt wie sonst üblich bei irgendeinem besuch des großartigen haushaltswareneckladens eine mitzunehmen, habe ich das netz bemüht und wie bei allen dingen sofort eine welt entdeckt. es gibt einen markt mit leidenschaften für taschenlampen, die foristen werfen mit lumen um sich, fast hundert leute bewerten modell x gegen modell y, ein großes auskennertum, nur männer, angler zbsp, jäger und so camper. ich mochte zuerst die fast militärisch aussehenden, kampf gegen die dunkelheit, sogar im wirklichen leben wie im flur oder keller! dann gemerkt, dass die waffenfirma walther die herstellt, nicht gekauft, aber war knapp. jetzt eine von einer firma, die fenix heißt, wegen dem phoenix, glaube ich, eine übersprungshandlung, weil ich fast was von walther – hat jemand von euch mal geschossen, fällt mir da ein? ich habe ein paar sekunden lang lust, es mal zu versuchen, eine waffe in der hand zu halten, bevor ich sofort die gezündete kugel sehe, die etwas lebendiges zerreißt und in absolut allem scheußlich ist, aber mal ein paar tontauben? natürlich genügt bei all den filmbildern die vorstellungskraft, doch diese neugierde darauf, mal zu schießen, teile ich vermutlich mit mehr menschen, als mir lieb ist. mit der neuen lampe den anfängerfehler gemacht, mir selber ins auge zu leuchten, ewig gar nix mehr gesehen. leute, sind die hell. man findet nicht nur alles in der kammer, man sieht auch den staub, sie macht sogar den schatten hinter den dingen heller, leider ist sie klein und schmal und jungsschick, sie wird vermutlich noch vor dem nächsten stromausfall eigene wege gehen. flugzeugaluminium.
kinder für 14 tage weg. der trubel vor der abfahrt ist voller einzelner socken, aber sie packen alleine inzwischen, ich muss bloss noch gegenchecken. sie sind 15 und 13, ich gebe dem großen tatsächlich den fänger im roggen mit („yo, ist ja nicht so dick“) und den zwillis zu adams zeiten und einen band stephen king, den der vielleser grade verschlingt, weil ich die männer-auf-segelschiff-bücher grad nicht finde, auf die sie lust haben. der hund ist vor und nach dem abschied unruhig, ich auch, vermisse sie wie jeden sommer. ertappe mich seitdem beim vollkommen leeren vormichhinstarren, ohne meditation, ein geschenk. die zeit steht still seitdem, alles bleibt liegen, wo ich es hinpacke, und der kühlschrank leert sich nicht. woran merkt man denn, dass die zeit verstreicht, wenn man keine kinder hat?
versuche, nicht alle geschenkten bücher jetzt schon zu lesen, ein paar für die kinderferien aufzuheben. jetzt zwei wochen zeit, zumindest mal wieder konzerte, theater hat ja leiderleider sommerpause. umsonst gesehen, ich weiß nichtmal, ob ich den jetzt empfehlen soll oder nicht, ich mochte die berlinbilder, der ganze film ist in einem radius von vielleicht 2km um das kino herum entstanden, in dem ich ihn gesehen habe, er ist ein bisschen langweilig, weil er einen dieser nachmittage zeigt, die wir alle mal hatten in dem alter, die unsicherheit und losgelöstheit der protagonistin wird zu nichts neuem führen, außer dem nächsten tag. habe mir das dann ein paar radfahrten lang orgestellt, dass all die passanten der sprung in eine rahmenhandlung „filmdreh“ am ende des films ist in seiner beliebigkeit auch ein schönes berlinbild. klug und dicht war die mutter-tochter beziehung, über die man nach den paar szenen alles zu wissen glaubte.
diese nachmittage, an denen ich stundenlang auf dem rad durch mauerberlin gefahren bin, ohne schatten oder ziel. das macht jetzt mehr spass, weil es rhabarberschorle gibt.
berlin ist sehr heiß gerade, man mag nichtmal tanzen gehen, die luft steht und die tage schmelzen so dahin.
da musst du hingehen und die anderen finden, die mit den guten sätzen und den vielen geschichten, die noch hinsehen, weil sie halt so sind. die einen weg gefunden haben, freundlich zu bleiben, die es bis dahin geschafft haben ohne dressur, die sich fallenlassen können einfach so, ohne es zu merken, weil der fluß grad trägt. als wärst du sicher und der andere auch.
ende vom ersten anfang. bah, denkt man, schade, und glaubt einfach die geschichte, das hilft so beim storifien des eigenen lebens. es werden, beschließe ich grade, lauter schöne geschichten in diesem jahr. jeder mann ist einzigartig, die nähe immer auch geschenk, jede begegnung bleibt ein abenteuer, jeder kuss ist genug für ein lied, jede nacht ein meer an kleinen jetzts (konzentrier dich, baby, schau nochmal hin, mach einen rausch aus all der haut). nicht eine in einer reihe sein, und wenn, war es meine reihe und ich hab sie getanzt – nee, ich weiß schon, lass mal, die kleine naivität mag ich ganz gern, ich finde ja sogar abgeklärtheit unmutig – but well, yes, that was that.
(zitat oben: cummings, aus ähm, schau ich noch nach)
laura marling entdeckt. die stücke eigentlich zu ruhig für den kraftvollen frühling grad, aber sie hat es, ich weiss nicht was, etwas leichtfüßiges in ihren linien, einen tick sexy heiserkeit in den tiefen stellen, so souverän wie leise. wenn man ihr eine zeitlang zuhört, klingt alles, wovon sie singt, wie zum ersten mal auf der welt, wie gerade erst entdeckt, trotz hammondorgel. ein kritiker sagte zum titel ihrer cd „Once I Was an Eagle“: „… and maybe she still is“ – vielleicht sollte sie noch ein bisschen wütender werden. „once is enough to brake you“, singt sie, texte von mittzwanzigerinnen, man will lachen und ihr sagen: nicht doch, tod oder krankheit brechen dich, vielleicht noch armut, alles andere ist bewohnbar. was soll man schon tun? nicht zurückschauen, nicht zählen, die metaphern zurücklassen, es sind nur ein paar nerven mit geschichten im system, die kannst du vergessen wie eine nicht gesprochene sprache, das wären so meine lyrics. aber sie ist gut und macht neugierig, also die einzelnen stücke mehr als alle hintereinander weg.
das spurlose verschwinden von dingen, als ob ihre existenz beendet wurde, kein molekül bleibt übrig, erinnerung nur ans objekt, nicht an eine verbindung zwischen dem gegenstand und einem ort oder einer zeit. weg. die verunsicherung, wenn ich mich einfach nicht erinnern kann, aber so ein phantomgefühl dafür habe, als ob ich das loch im gedächtnis spüren kann, ohne zugriffmöglichkeit. bei anderen dingen ist einfach nichts da, keine verankerung im gehirn. für immer weg sind die sachen nur, wenn selbst ein ausgesetzter finderlohn keinen erfolg bringt. bleibt ein merkwürdiges, befremdliches geheimnis mit kleiner unsicherheit über die konsistenz von materie. der gedanke an stille diebe, ob es einen kleptomanischen minizweig auch in gesunden persönlichkeiten gibt, in einem verborgenen winkel? hat vielleicht eins der kinder einen ort tief unterm bett, wo diese schätze lagern? oder mein hund? wer weiß, das unerklärliche daran nervt am meisten, dann lieber schräge geschichten. vielleicht können gefühle auch so, von einer sekunde auf die andere? (buch, uhr, ring in den letzten paar wochen)
blink blink blink macht die kleine gelbe warnlampe, nur aus dem augenwinkel sichtbar, ein blasses licht in diesem leeren raum bei mir, ich geh da nicht mehr rein, da ist sonst nur noch nacht und staub drin und das tiefe woanders.
(das nein, das in allen vier dimensionen gilt, alle möglichkeiten umfasst, wie eine hand, die mich hält.)